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Ursprungsland: Deutschland
F.C.I.-Klassifikation: Gruppe 2 - Sektion 2 - Molosser, mit Arbeitsprüfung
Allgemeines Erscheinungsbild:
Der Boxer ist ein mittelgroßer, glatthaariger, stämmiger Hund mit kurzem, quadratischem Gebäude und starken Knochen. Die Muskulatur ist trocken, kräftig entwickelt und plastisch hervortretend. Die Bewegungen sind lebhaft, voll Kraft und Adel. Der Boxer darf weder plump noch schwerfällig, noch leibarm oder windig erscheinen.
Wichtige Maßverhältnisse (Proportionen):
a) Länge des Gebäudes: Widerristhöhe
Das Gebäude ist quadratisch, d.h. die Begrenzungslinien, eine waagerechte den Rücken und je eine senkrechte die Bugspitze bzw. die Sitzbeinhöcker berührend, bilden ein Quadrat.
b) Brusttiefe: Widerristhöhe
Die Brust reicht bis zu den Ellenbogen. Die Brusttiefe beträgt die Hälfe der Widerristhöhe.
c) Länge des Nasenrückens: Länge des Kopfes:
Die Länge des Nasenrückens verhält sich zur Länge des Oberkopfes wie 1:2 (gemessen von der Nasenkuppe bis zum inneren Augenwinkel bzw. vom inneren Augenwinkel bis zum Hinterhauptbein).
Verhalten und Charakter:
Der Boxer soll nervenstark, selbstbewußt, ruhig und ausgeglichen sein. Sein Wesen ist von allergrößter Wichtigkeit und bedarf sorgsamster Pflege. Seine Anhänglichkeit und Treue gegenüber seinem Herrn und dem ganzen Haus, seine Wachsamkeit und sein unterschrockener Mut als Verteidiger sind von Alters her berühmt. Er ist harmlos in der Familie aber mißtrauisch gegenüber Fremden, heiter und freundlich beim Spiel, aber furchtlos im Ernst. Er ist leicht auszubilden vermögens seiner Bereitschaft zur Unterordnung, seines Schneides und Mutes, seiner natürlichen Schärfe und seiner Riechfähigkeit. Bei seiner Anspruchslosigkeit und Reinlichkeit ist er gleich angenehm und wertvoll in der Familie wie als Schutz-, Begleit- oder Diensthund. Sein Charakter ist bieder, ohne Falschheit und Hinterlist, auch im höheren Alter.
Fehler: Aggressivität, Bösartigkeit, Hinterlist, Unzuverlässigkeit, Mangel an Temperament, Feigheit.
Kopf:
Er verleiht dem Boxer das Gepräge, muss in gutem Ebenmaß zum Körper sein und darf weder zu leicht noch zu schwer erscheinen. Der Fang soll möglichst breit und mächtig sein. Die Schönheit des Kopfes beruht auf dem harmonischen Größenverhältnis zwischen Fang und Oberkopf. Von welcher Richtung der Kopf auch betrachtet werden möge, von vorn, von oben oder von der Seite, immer muss der Fang im richtigen Verhältnis zum Oberkopf stehen, d.h. niemals zu klein erscheinen. Er soll trocken sein, also keine Falten zeigen. Naturgemäß bilden sich jedoch Falten auf dem Oberkopf beim Stellen der Ohren oder, wenn das Ohr nicht kupiert ist, bei erhöhter Aufmerksamkeit. Von der Nasenwurzel zu beiden Seiten abwärts verlaufend sind Falten stets angedeutet. Die dunkle Maske beschränkt sich auf den Fang und muss sich von der Farbe des Kopfes deutlich abheben, damit das Gesicht nicht finster wirkt. Schädel: Der Oberkopf soll möglichst schlank und kantig sein. Er ist leicht gewölbt, weder kugelig kurz, noch flach und nicht zu breit, der Hinterkopf nicht zu hoch. Die Stirnfurche ist nur schwach angedeutet, sie darf besonders zwischen den Augen nicht zu tief sein.
Stop: Die Stirn bildet zum Nasenrücken einen deutlichen Absatz. Der Nasenrücken darf nicht bulldogartig in die Stirn eingetrieben, aber auch nicht abfallend sein.
Backen:
Die Backen sind dem kräftigen Kiefer entsprechend entwickelt, ohne jedoch zu betont hervorzutreten. Sie gehen vielmehr in einer leichten Wölbung in den Fang über.
Fang:
Der Fang sei mächtig entwickelt in den drei Dimensionen des Raumes, also weder spitz noch schmal, kurz oder flach. Seine Gestalt wird beeinflusst durch a) die Form der Kiefer, b) die Stellung der Fangzähne und c) die Beschaffenheit der Lefzen.
Die Fangzähne müssen möglichst weit auseinander stehen und von guter Länge sein, wodurch die vordere Fläche des Fanges breit, fast quadratisch wird und mit dem Nasenrücken einen stumpfen Winkel bildet. Vorne liegt der Saum der Oberlippe auf dem Saum der Unterlippe. Der aufwärts gebogene Teil des Unterkiefers mit der Unterlippe, das Kinn genannt, darf die Oberlippe nach vorne nicht auffällig überragen, noch weniger aber unter ihr verschwinden, sondern er muss sowohl von vorn als auch von der Seite gut markiert sein. Die Fang- und Schneidezähne des Unterkiefers dürfen bei geschlossenem Fang nicht sichtbar sein, ebenso wenig darf der Boxer bei geschlossenem Fang die Zunge zeigen. Der Oberlippenspalt ist gut sichtbar.
Lefzen:
Die Lefzen vollenden die Gestalt des Fanges. Die Oberlippe ist dick und wulstig, sie füllt den Hohlraum aus, welcher durch den längeren Unterkiefer entsteht, wobei sie von den Fangzähnen desselben getragen werden.
Nase:
Die Nase ist breit und schwarz, ganz leicht aufgestülpt, weite Nasenlöcher. Die Nasenspitze liegt etwas höher als die Nasenwurzel.
Gebiss:
Der Unterkiefer überragt den Oberkiefer und ist leicht nach oben gebogen. Der Boxer beißt vor. Der Oberkiefer ist breit am Oberkopf angesetzt und verjüngt sich nach vorn nur wenig. Das Gebiß ist kräftig und gesund. Die Schneidezähne sind möglichst regelmäßig in einer geraden Linie angeordnet, die Fangzähne weit auseinander stehend und von guter Größe.
Augen:
Die dunklen Augen sind weder zu klein noch hervorquellend oder tiefliegend. Der Ausdruck verrät Energie und Intelligenz, er darf nicht drohend oder stechend sein. Die Lidränder müssen eine dunkle Farbe haben.
Ohren:
Hoch angesetzt, spitz kupiert, mäßig lang und lotrecht getragen, im Ansatz nicht zu breit. Die unkupierten Ohren haben eine angemessene Größe, eher klein als groß, sie fühlen sich dünn an; weit auseinander an den höchsten Stellen des Oberkopfes seitlich angesetzt, liegen in Ruhestellung an den Backen an. Wenn der Hund aufmerksam ist, sollten die Ohren mit einer deutlichen Falte nach vorne fallen.
Fehler:
Mangel an Adel und Ausdruck, finsteres Gesicht, Pinscher- oder Bulldogkopf, Geifern, Zähne oder Zunge zeigen, zu spitzer oder zu leichter Fang, abfallender Nasenrücken, Leder- oder Wetternase, heller Nasenschwamm, sogenanntes Raubvogelauge, nicht durchgefärbte Nickhaut, schlecht kupierte Ohren, flatternde, halbaufgerichtete oder aufgerichtete Ohren, Rosenohren, verkanteter Unterkiefer, schräge Zahnleiste, fehlerhafte Zahnstellung, schwach ausgebildete Zähne, untaugliches Gebiß infolge Krankheit.
Hals:
Die obere Linie verläuft in einem eleganten Bogen vom deutlich markiertem Genickansatz zum Widerrist. Er soll von reichlicher Länge sein, rund, kräftig, muskulös und trocken.
Fehler:
Kurz, dick, lose Kehlhaut.
Vorderhand:
Die Vorderläufe müssen von vorn gesehen gerade sein, parallel zueinander stehen und starke Knochen haben.
Schultern:
Lang und schräg, straff mit dem Rumpf verbunden, sie sollten nicht zu stark bemuskelt sein. Oberarm:
Ellenbogen:
Weder zu stark an die Brustwand angedrückt noch abstehend.
Unterarm:
Senkrecht, lang und trocken bemuskelt.
Vorderfußwurzelgelenk:
Kräftig, gut markiert, doch nicht aufgetrieben.
Vordermittelfuß:
Kurz, fast senkrecht zum Boden stehend.
Pfoten:
Klein, rund, geschlossen, dick gepolsterte Ballen mit harten Sohlen.
Fehler: "Französischer" Stand, lose Schultern, lose Ellenbogen, schwaches Vorderfußwurzelgelenk, Hasenpfoten, flache, gespreizte Pfoten.
Gebäude:
Quadratisch. Der Rumpf ruht auf stämmigen, geraden Läufen.
Widerrist:
Soll markiert sein.
Rücken:
Soll, einschließlich der Lendenpartie, kurz fest, gerade, breit und stark bemuskelt sein.
Kruppe:
Leicht geneigt, flach gewölbt und breit. Das Becken soll lang und besonders bei Hündinnen breit sein.
Brustkorb:
Tief, bis zu den Ellenbogen reichend. Die Brusttiefe beträgt die Hälfte der Widerristhöhe. Gut ausgebildete Vorbrust. Die Rippen gut gewölbt, aber nicht tonnenförmig gerundet, weit nach hinten reichend.
Untere Linie: Verläuft in einem eleganten Schwung nach hinten. Kurze, straffe Flanken, leicht aufgezogen.
Fehler: Zu breite und niedrige Front, durchhängender Rumpf, Karpfenrücken, Senkrücken, magerer Rücken, lange schmale, scharf eingesenkte Lenden, schwache Verbindung mit der Kruppe, gewölbte Lendenpartie, abfallende Kruppe, enges Becken, Hängebauch, hohle Flanken.
Hinterhand:
Sehr stark bemuskelt, die Muskulatur bretthart und sehr plastisch hervortretend. Die Hinterläufe sollen von hinten gesehen gerade sein.
Oberschenkel: Lang und breit. Hüft- und Kniegelenkswinkel möglichst wenig stumpf.
Knie: Soll in der Grundstellung so weit nach vorn reichen, dass es eine vom Hüfthöcker zum Boden gezogene Senkrechte noch berührt.
Unterschenkel: Sehr muskulös.
Sprunggelenk: Kräftig, gut markiert, doch nicht aufgetrieben. Der Winkel beträgt, ca. 140 Grad.
Hintermittelfuß:
Kurz, mit einer geringen Neigung von 95 - 100 Grad zum Boden.
Pfoten: Etwas länger als die vorderen. Geschlossen, dick gepolsterte Ballen mit harten Sohlen.
Fehler: Schwache Muskulatur. Zu wenig gewinkelte oder überwinkelte Hinterhand.
Säbelbeine, Faßbeinigkeit, Kuhhessigkeit, Hackenenge. Afterkrallen. Hasenpfoten, flache gespreizte Pfoten.
Rute:
Natürlich belassen.
Fehler: Tiefer Ansatz.
Gangwerk/Bewegung:
Lebhaft und voll Kraft und Adel.
Fehler: Watscheln, wenig Raumgriff, Passgang, Steifheit.
Haut:
Trocken, elastisch, ohne Falten.
Haarkleid:
Kurz, hart, glänzend und anliegend.
Farbe:
Gelb oder gestromt. Gelb kommt in verschiedenen Tönen vor, von hellgelb bis dunkelhirschrot, jedoch sind die in der Mitte liegenden die schönsten (= rotgelb). Schwarze Maske. Die gestromte Varietät hat auf gelbem Grund in den obigen Abstufungen dunkle oder schwarze, in Richtung der Rippen verlaufende Streifen. Grundfarbe und Streifen müssen sich deutlich voneinander abheben. Weisse Abzeichen sind nicht grundsätzlich zu verwerfen, sie können sogar recht ansprechend sein.
Fehler: Über den Fang hinausreichende Maske. Zu dicht aneinander liegende oder nur vereinzelt erkennbare Streifen. Schmutzige Grundfarbe. Sich vermischende Farben. Unschöne weiße Abzeichen, wie ganz oder halbseitig weißer Kopf. Andersfarbige oder solche, deren Grundfarbe von mehr als einem Drittel Weiß verdrängt wird.
Gemessen vom Widerrist, vorbei am Ellenbogen, bis zum Boden.
Grösse:
Rüden: 57 - 63 cm
Hündinnen: 53 - 59 cm
Gewicht:
Rüden: über 30 kg (bei etwa 60 cm Widerristhöhe).
Hündinnen: ungefähr 25 kg (bei etwa 56 cm Widerristhöhe)
Anmerkung: Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Skrotum befinden.
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